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Solarstrom verkaufen – So profitieren Sie optimal von Ihrer PV-Anlage

Die Energiewende beginnt auf dem eigenen Dach: Wer mit einer Photovoltaikanlage Strom erzeugt, kann nicht nur die Umwelt entlasten, sondern auch finanziell profitieren. Besonders spannend wird es dann, wenn mehr Energie produziert wird, als im Haushalt benötigt wird. Welche Möglichkeiten es gibt, diesen Überschuss zu verkaufen, welche Regeln dabei gelten und wie sich die beste Vermarktungsstrategie finden lässt, zeigen wir in diesem Beitrag.

03. November 2025

Solarstrom verkaufen: Warum es sich lohnt

Immer mehr Hausbesitzer und Unternehmen investieren in Photovoltaikanlagen, um umweltfreundlichen Solarstrom zu erzeugen. Doch wer mehr Strom produziert, als er selbst verbraucht, steht vor einer wichtigen Frage: Was tun mit dem überschüssigen Solarstrom?

In diesem Artikel erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Verkauf von Solarstrom, gesetzliche Vorgaben und Vermarktungsmodelle.

Eine Möglichkeit ist, den erzeugten PV-Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Einspeisevergütung zu erhalten. Alternativ können Betreiber ihren Solarstrom direkt verkaufen, etwa an Nachbarn, Mieter oder über die Direktvermarktung an der Strombörse – so wird nicht nur Energie effizient genutzt, sondern es lässt sich auch Geld verdienen.

Die Solarengel zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, wie die Vergütung berechnet wird und worauf Betreiber achten sollten, wenn sie Solarstrom verkaufen möchten. Immer mehr Menschen erkennen die Vorteile des Solarstromverkaufs und beschäftigen sich mit Fragen zur Wirtschaftlichkeit und zu den rechtlichen Rahmenbedingungen.

Wie funktioniert der Verkauf von Solarstrom?

Die Nutzung von Sonnenenergie durch Photovoltaik spielt eine zentrale Rolle bei der Stromerzeugung und hilft, die Stromkosten für Haushalte nachhaltig zu senken. Photovoltaik-Anlagen ermöglichen es, umweltfreundlichen Strom zu erzeugen und verschiedene Vermarktungswege zu nutzen.

Wenn Ihre PV-Anlage Strom erzeugt, gibt es grundsätzlich drei Wege, diesen zu nutzen oder zu verkaufen:

  1. Eigenverbrauch: Der Strom wird direkt im Haus und im eigenen Haushalt genutzt, wodurch Haushalte ihre Stromkosten senken und unabhängiger vom Stromversorger werden können. Besonders für private Haushalte bietet die Nutzung von Solarstrom aus der eigenen Solaranlage Vorteile beim Haushalten mit Energie und der Optimierung der Energiekosten.

  2. Einspeisung ins öffentliche Netz: Der Überschuss wird an den Netzbetreiber verkauft. Die Installation der Solaranlage erfolgt in der Regel auf dem Dach, das als zentrale Fläche für die Photovoltaik genutzt wird.

  3. Direktvermarktung: Der Strom wird aktiv am Markt angeboten, z. B. über einen Direktvermarkter oder im Mieterstrommodell.

Welche Variante sich lohnt, hängt von der Größe und Leistung der PV-Anlage, den aktuellen Strompreisen und der EEG-Förderung ab. Die Leistung einer Solaranlage wird in Kilowatt Peak (kWp) gemessen und ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit und die Fördermöglichkeiten.

Kleinere PV-Anlagen bis 100 kWp profitieren meist von der Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Betreiber größerer Anlagen hingegen erzielen über die Direktvermarktung oft höhere Erlöse – vor allem, wenn der Strompreis an der Börse steigt.

Einspeisevergütung nach dem EEG

Wer Solarstrom ins Netz einspeist, erhält eine gesetzlich garantierte Vergütung. Betreiber von Solaranlagen haben das Recht, überschüssigen Strom aus ihren Anlagen ins öffentliche Netz einzuspeisen und dafür eine Vergütung zu erhalten. Diese sogenannte EEG-Vergütung wird vom Netzbetreiber ausgezahlt und richtet sich nach dem Zeitpunkt der Inbetriebnahme der Anlage sowie nach der Anlagengröße.

Aktuell liegen die Sätze bei neuen PV-Anlagen (Stand 2025) im Bereich von 7 bis 13 Cent pro Kilowattstunde. Der genaue Wert hängt davon ab, ob der Strom vollständig eingespeist oder teilweise selbst verbraucht wird; die Einspeisevergütung gilt dabei auch für Solaranlagen auf dem eigenen Haus.

Beispiel: Eine Anlage mit 10 kWp erhält derzeit etwa 8,2 Cent pro kWh, wenn der Strom komplett eingespeist wird. Wird ein Teil im Haus verbraucht, reduziert sich der Vergütungssatz entsprechend.

Die EEG-Förderung läuft für jede Anlage über 20 Jahre. Voraussetzung für den Erhalt der Einspeisevergütung ist, dass die Solaranlage ordnungsgemäß angemeldet und die technischen Anforderungen, wie etwa ein geeigneter Zähler, erfüllt sind. Nach Ablauf dieser Zeit spricht man von sogenannten Post-EEG-Anlagen – und hier wird der Verkauf besonders interessant.

Post-EEG-Anlagen: Solarstrom verkaufen nach Auslaufen der Förderung

Viele Betreiber älterer Photovoltaikanlagen stehen vor der Frage, was nach Ende der EEG-Förderung passiert. Denn nach 20 Jahren entfällt der Anspruch auf die gesetzlich festgelegte Einspeisevergütung.

Es gibt dann mehrere Möglichkeiten:

  • Weiterverkauf über die Direktvermarktung: Der Strom wird an einen Direktvermarkter verkauft, der ihn an der Strombörse anbietet; insbesondere für kleinere Anlagen kann die Direktvermarktung durch einen Direktvermarkter jedoch weniger rentabel sein, da zusätzliche Kosten und Messtechnik anfallen.

  • Mieterstrommodell: Betreiber verkaufen den Strom direkt an Mieter oder Nachbarn. Verschiedene Mieterstrommodelle bieten sowohl Vermietern als auch Mietern Vorteile, da Vermieter durch die Installation und den Betrieb der Photovoltaikanlage eine nachhaltige Energieversorgung ermöglichen und Mieter direkt vom lokal erzeugten Solarstrom profitieren können.

  • Energy Sharing: Überschüssiger Strom wird innerhalb von Energiegemeinschaften geteilt. Die Mitgliedschaft in solchen Energiegemeinschaften ermöglicht Zugang zu exklusiven Tarifen und Leistungen, etwa durch die Nutzung gemeinsamer Stromspeicher.

  • Eigenverbrauch erweitern: Durch Speicherlösungen oder Smart-Meter-Systeme kann mehr Strom selbst genutzt werden.

Für Post-EEG-Anlagen liegt der Marktpreis derzeit häufig zwischen 6 und 10 Cent pro kWh – abhängig von Angebot, Nachfrage und Netzsituation. Damit bleibt es wirtschaftlich attraktiv, Solarstrom zu verkaufen, anstatt die Anlage stillzulegen. Der Verkauf des erzeugten Solarstroms gewinnt nach Auslaufen der Förderung weiter an Bedeutung, da so zusätzliche Einnahmen erzielt werden können.

Direktvermarktung: Flexibel Strom verkaufen und von Marktpreisen profitieren

Die Direktvermarktung richtet sich vor allem an Betreiber größerer PV-Anlagen. Dabei wird der erzeugte PV-Strom nicht über die EEG-Vergütung, sondern direkt über die Strombörse verkauft. Für die Teilnahme an der Direktvermarktung ist es Voraussetzung, dass die technischen Anforderungen des Netzbetreibers erfüllt werden, wie etwa die Installation eines Smart Meters und geeigneter Kommunikationssysteme. Der Netzbetreiber spielt hierbei eine zentrale Rolle, da er die Einhaltung der Netzanschlussbedingungen und die Abnahme der Einspeisung sicherstellt.

Ein Direktvermarkter übernimmt dabei die Abwicklung mit der Börse, die Prognose der Stromproduktion sowie den Verkauf. Der erzielte Preis richtet sich nach den aktuellen Marktwerten für Solarenergie (meist EPEX Spot Markt).

Vorteile der Direktvermarktung:

  • Möglichkeit auf höhere Erlöse, wenn der Marktpreis steigt.

  • Mehr Flexibilität bei der Vermarktung.

  • Förderung über den sogenannten „Marktprämienmodell“-Mechanismus, solange die Anlage EEG-förderfähig ist.

Durch den Einsatz moderner Smart Meter können Produktionsdaten in Echtzeit übermittelt und Erlöse transparent nachvollzogen werden.

Einspeisevergütung, Direktvermarktung oder Mieterstrom – welche Option lohnt sich?

Wer Solarstrom verkaufen möchte, hat heute mehr Auswahl als je zuvor. Die passende Lösung hängt davon ab, wie groß die PV-Anlage ist, wann sie in Betrieb genommen wurde und wie hoch der Eigenverbrauch ist.

1. Einspeisevergütung

Die klassische Variante: Der gesamte PV-Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist, und der Netzbetreiber zahlt eine feste Vergütung pro Kilowattstunde. Diese Option ist vor allem für kleinere Photovoltaikanlagen interessant, die unter das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fallen.
Vorteile:

  • Garantierte Einnahmen über 20 Jahre

  • Kein Vermarktungsaufwand
    Nachteile:

  • Vergütungssätze sinken kontinuierlich

  • Keine Beteiligung an steigenden Marktpreisen

2. Direktvermarktung

Für größere Anlagen bietet sich die Direktvermarktung an. Der Strom wird über einen Direktvermarkter an der Börse verkauft. Der erzielte Preis orientiert sich am aktuellen Strommarkt.
Vorteile:

  • Chance auf höhere Erlöse bei steigenden Strompreisen

  • Zusätzliche Marktprämie bei EEG-geförderten Anlagen
    Nachteile:

  • Erhöhter organisatorischer Aufwand

  • Preis schwankt je nach Marktlage

3. Mieterstrommodell

Beim Mieterstrommodell verkaufen Eigentümer ihren Solarstrom direkt an Mieter im selben Gebäude oder an benachbarte Haushalte. Dadurch entsteht eine dezentrale Stromversorgung, die zur Energiewende beiträgt.
Vorteile:

  • Unabhängigkeit vom Stromnetz

  • Hoher Eigenverbrauchsanteil

  • Zusätzlicher Mieterstromzuschlag
    Nachteile:

  • Technische und rechtliche Voraussetzungen

  • Abrechnungsaufwand mit den Mietern

Solarengel unterstützt Betreiber dabei, die wirtschaftlich sinnvollste Variante zu finden und die Stromerzeugung optimal zu vermarkten.

Voraussetzungen für den Verkauf von Solarstrom

Damit Sie Solarstrom verkaufen dürfen, müssen bestimmte Anforderungen erfüllt sein:

  1. Registrierung der Anlage: Jede PV-Anlage muss im Marktstammdatenregister eingetragen sein.

  2. Anschluss ans Netz: Der Netzbetreiber prüft die technischen Voraussetzungen für die Einspeisung.

  3. Messsystem: Moderne Smart Meter oder Zweirichtungszähler sind Pflicht, um erzeugten und eingespeisten Strom exakt zu erfassen.

  4. Vertrag mit Direktvermarkter oder Netzbetreiber: Je nach Modell muss ein Vertrag über die Abnahme des PV-Stroms geschlossen werden.

  5. Steuerliche Registrierung: Einnahmen aus dem Stromverkauf gelten als Einkünfte und müssen beim Finanzamt angegeben werden.

Mit Unterstützung durch Solarengel gelingt der Einstieg reibungslos – von der Anmeldung über die Auswahl des passenden Vermarktungsmodells bis zur laufenden Betreuung.

Beispielrechnung: Was ist Ihr Solarstrom wert?

Nehmen wir an, eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp erzeugt im Jahr rund 10 000 kWh Strom. Davon werden 30 % selbst verbraucht, 70 % – also 7 000 kWh – werden verkauft.

Variante 1: Einspeisevergütung
8,2 Cent pro kWh × 7 000 kWh = 574 Euro jährlich

Variante 2: Direktvermarktung ( Marktpreis 2025)
10 Cent pro kWh × 7 000 kWh = 700 Euro jährlich

Variante 3: Mieterstrommodell
12 Cent pro kWh × 7 000 kWh = 840 Euro jährlich

Je nach Marktpreisen, Zählerkosten und Verwaltungsaufwand variiert der tatsächliche Gewinn. Grundsätzlich gilt: Je höher der Eigenverbrauch und je direkter der Verkauf, desto größer der wirtschaftliche Nutzen.

Post-EEG-Anlagen: Neue Chancen nach 20 Jahren

Für viele Anlagenbetreiber, deren Förderung ausläuft, eröffnet sich ein neuer Markt. Diese sogenannten Post-EEG-Anlagen können weiterhin wirtschaftlich betrieben werden, wenn der erzeugte PV-Strom gezielt verkauft wird.

Optionen für Post-EEG-Anlagen:

  • Teilnahme an der sonstigen Direktvermarktung

  • Belieferung von Nachbarn oder Mietern

  • Kombination mit Speichersystemen, um Eigenverbrauch zu erhöhen

  • Nutzung von Energy-Sharing-Modellen in Energiegemeinschaften

Dank sinkender Investitionskosten für Batteriespeicher und steigender Strompreise bleibt der Weiterbetrieb attraktiv – sowohl ökologisch als auch ökonomisch.

Energy Sharing und Solarcloud: Innovative Vermarktungsmodelle für Solarstrom

Energy Sharing und Solarcloud eröffnen Betreibern von PV-Anlagen ganz neue Möglichkeiten, überschüssigen Solarstrom sinnvoll zu nutzen und zu verkaufen. Statt den erzeugten Solarstrom ausschließlich ins öffentliche Netz einzuspeisen, können Anlagenbetreiber ihren überschüssigen Solarstrom gezielt an Nachbarn oder innerhalb einer Energiegemeinschaft weitergeben.

Beim Energy Sharing schließen sich mehrere Haushalte, Nachbarn oder sogar ganze Quartiere zu einer Gemeinschaft zusammen, um gemeinsam von lokal erzeugtem Solarstrom zu profitieren. Der überschüssige Solarstrom, der auf den Dächern einzelner Mitglieder produziert wird, kann so direkt an andere Mitglieder der Gemeinschaft weitergegeben werden. Das stärkt die regionale Stromversorgung, fördert den Ausbau erneuerbarer Energien und macht die Teilnehmer unabhängiger von schwankenden Strompreisen und fossilen Energiequellen.

Die Solarcloud funktioniert ähnlich, geht aber noch einen Schritt weiter: Hier wird der überschüssige Solarstrom virtuell gespeichert und kann zu einem späteren Zeitpunkt – etwa im Winter oder bei schlechtem Wetter – von den Mitgliedern der Cloud abgerufen werden. So bleibt der selbst erzeugte Solarstrom im Besitz der Gemeinschaft und wird optimal genutzt, ohne dass teure Batteriespeicher im eigenen Haus installiert werden müssen.

Beide Modelle bieten eine echte Chance, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Sie ermöglichen es, überschüssigen Solarstrom lokal zu teilen, die Abhängigkeit von zentralen Stromversorgern zu verringern und den Ausbau erneuerbarer Energien in der eigenen Region voranzutreiben. Besonders für Nachbarn, die selbst keine eigene PV-Anlage installieren können, eröffnet sich so die Möglichkeit, an sauberem Solarstrom teilzuhaben und von günstigen Preisen zu profitieren.

Mit Energy Sharing und Solarcloud-Modellen wird Solarstrom zu einer gemeinschaftlichen Ressource – ein wichtiger Schritt für eine nachhaltige, dezentrale und zukunftssichere Energieversorgung.

Wirtschaftliche und ökologische Vorteile

Das Verkaufen von Solarstrom bietet nicht nur finanzielle Anreize, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Energiewende:

  • Förderung dezentraler Energiequellen

  • Entlastung der Stromnetze

  • Reduktion von CO₂-Emissionen

  • Stärkung regionaler Energieunabhängigkeit

Damit ist die Direktvermarktung von PV-Strom ein entscheidender Schritt hin zu einem nachhaltigen, zukunftsfähigen Energiesystem.

Fazit: Solarstrom verkaufen lohnt sich – mit der richtigen Strategie

Ob über Einspeisevergütung, Direktvermarktung oder Mieterstrommodell – es gibt viele Wege, Solarstrom zu verkaufen und dabei attraktive Erträge zu erzielen.

Solarengel unterstützt Anlagenbetreiber bei jeder Phase:

  • Wirtschaftlichkeitsanalyse und Auswahl des optimalen Modells

  • Unterstützung bei der EEG-Registrierung und dem Netzanschluss

  • Organisation von Abrechnung, Smart-Meter-Anbindung und Monitoring

Mit einer professionell begleiteten Vermarktung sichern Sie sich faire Preise, nutzen alle Fördermöglichkeiten und leisten gleichzeitig einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung.

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Phil Kalkowski

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